01.07.2020
Interview mit Dr. Elghayesh, Geschäftsführender Direktor, und Herrn Wael, Produktionsleiter bei ASSM (Al Sharkiya Sugar Manufacturing S.A.E.),
Meine Herren, möchten Sie Zucker zum Tee?
Die Herren nehmen einen bzw. zwei Löffel Zucker.
Würden Sie sich bitte vorstellen?
Dr. Elghayesh: Ich arbeite seit 1991 in der Zuckerindustrie. Begonnen habe ich meine Karriere bei Delta Sugar, dann bin ich zur Savola Group gewechselt, und jetzt arbeite ich für ASSM. Ich habe viele verschiedene Positionen bekleidet und bin heute in leitender Funktion tätig. Ich bin Geschäftsführender Direktor mit Verantwortung für die Produktion von der Rübenannahme bis zum Endprodukt, und ich trage außerdem Finanzverantwortung.
Herr Wael: Ich bin als Direktor für die Produktion tätig. Bei ASSM arbeite ich seit 2015, wo ich vor allem für technische Diskussionen und die Vertragsverhandlungen mit den verschiedenen Lieferanten zuständig bin. Davor war ich Produktionsleiter bei Nile Sugar, und noch früher habe ich in der Zuckerfabrik in Al-Fayyum gearbeitet. Erfahrungen im Rohrzuckerbereich habe ich auch bei Sugar & Integrated Industries Co. gesammelt. In der Zuckerindustrie arbeite ich seit 1998.
Erläutern Sie bitte die Rolle von BMA bei dem Projekt.
Beide Herren zusammen: BMA war der Hauptauftragnehmer und hat die Extraktionsanlage, das Zuckerhaus und die Packstation geliefert. Weiterhin war BMA für das Detail Engineering verantwortlich, einschließlich von Änderungen am Basic Engineering eines anderen Maschinenbauunternehmens. BMA führte außerdem die technischen Gespräche mit dem Team von ASSM und hat natürlich auch den Bau und die erfolgreiche Inbetriebnahme überwacht und begleitet.
Ist es für Sie hilfreich, einen einzigen Ansprechpartner bei BMA zu haben, der für Fragen zum Engineering, Projekt und Bau zuständig ist?
Dr. Elghayesh: Aus meiner Erfahrung ist es gut, einen einzigen verantwortlichen Ansprechpartner zu haben. Das erleichtert die Kommunikation und führt zu einer besseren Projektsteuerung, vom Entwurf bis zum Hochfahren der Anlage.
Herr Wael: Ja, der gleichen Ansicht bin ich auch. Es ist hilfreich, wenn dieselben Mitarbeiter von Anfang an dabei sind und man eine gemeinsame Projekthistorie hat, was technische Diskussionen, Vereinbarungen usw. betrifft.
Sind Sie mit der Arbeit der Richtmeister von BMA zufrieden?
Dr. Elghayesh: Das ist eher eine Frage für meinen Kollegen, denn ich bin erst später zum Projekt dazugestoßen.
Herr Wael: Sie sind sehr freundlich, haben große technische Erfahrungen, und sie kennen sich in der Zusammenarbeit mit Ägyptern aus, besonders Herr Bartel: er hat alle technischen Probleme entweder
selbst gelöst oder sich sofort an BMA gewandt, um eine Lösung zu suchen. Die Richtmeister sind sehr wichtig für die erfolgreiche Durchführung eines solchen Projekts, weil sie für das Führen der Bauunternehmen vor Ort zuständig sind, die häufig keine Erfahrung auf dem Gebiet haben.
Wenn bei der Durchführung Probleme aufgetreten sind, haben Sie dann die Unterstützung bekommen, die Sie erwartet hatten?
Herr Wael: Bei einem solchen Projekt können natürlich immer Probleme auftreten, aber in diesem Fall gab es glücklicherweise keine größeren Schwierigkeiten. Die technischen Mitarbeiter von BMA waren immer zur Stelle. Sie haben sehr gut zugehört, was wir zu sagen hatten, und haben auch unsere Erfahrungen akzeptiert. Diese Punkte haben wir gemeinsam mit dem Team von BMA diskutiert und Lösungen gefunden. So haben die Mitarbeiter von BMA die Arbeit des Projektteams von ASSM erleichtert und insgesamt sehr gute Arbeit geleistet.
Wie würden Sie die Kommunikation zwischen BMA und Al Nouran beschreiben?
Herr Wael: Normalerweise befindet sich immer ein Ansprechpartner vor Ort, an den wir uns wenden können. Wenn aber größere Probleme auftreten, unterstützt uns BMA mit einem Team vor Ort, um Lösungen zu finden. Die Kommunikation funktioniert problemlos, denn die Mitarbeiter von BMA arbeiten mit uns zusammen, sie sind technisch qualifiziert und erfahren. Verglichen mit anderen Unternehmen empfinde ich die Kommunikation mit BMA als hervorragend.
Welche Herausforderungen stellen sich beim Betrieb einer Fabrik in Ägypten?
Dr. Elghayesh: Die Verfügbarkeit von Zuckerrüben und qualifizierten Mitarbeitern. Außerdem ist die Verwendung moderner Technologien nicht einfach, da die Mitarbeiter gerne mit bekannter Ausrüstung arbeiten. Der Zeitplan für die Projekte ist immer sehr eng, aus nichttechnischen Gründen.
Herr Wael: Ich stimme meinem Kollegen in allen Punkten zu.
Wie viele Personen arbeiten hier während der Kampagne?
Beide Herren zusammen: Es ist in Ägypten nicht üblich, diese Zahlen nach außen zu kommunizieren. Verglichen mit anderen Fabriken in Ägypten haben wir eine sehr schlanke Organisation, aber natürlich noch weit entfernt vom europäischen Niveau. Unsere Zahlen sind ca. 20 bis 30 % niedriger als in anderen Fabriken im privaten Sektor und 50 % niedriger als in den vormals staatlichen Fabriken.
Waren Sie mit den Ausrüstungen von BMA hinsichtlich der technologischen Ergebnisse im Betrieb zufrieden?
Dr. Elghayesh: Ja, die Qualität der Ausrüstungen von BMA steht außer Frage, das wussten wir schon von früheren Projekten. Bisher läuft die Ausrüstung während der ersten Kampagne sehr gut und ich gehe davon aus, dass es auch in den nächsten Jahren so bleiben.
Herr Wael: Ich würde dem gerne hinzufügen, dass uns hier in Ägypten die Qualität der Ausrüstungen von BMA schon seit 1978 bekannt ist. Der neue Extraktionsturm, übrigens der erste mit diesem Durchmesser weltweit, hat in der ersten Kampagne sehr gute Ergebnisse geliefert und die Inspektion nach der Kampagne hat keine mechanischen Schäden aufgezeigt.
Sind Sie mit der Durchführung der Inbetriebnahme durch das Team von BMA zufrieden?
Herr Wael: Ja. Die Mitarbeiter von BMA sind qualifiziert und haben viel Erfahrung. Sie sind den Vorschlägen und Erfahrungen des ASSM Teams gegenüber aufgeschlossen und durch die gute Zusammenarbeit der beiden Teams konnten die Anlagen problemlos und sehr erfolgreich hochgefahren und in Betrieb genommen werden.
Profitieren Sie bei Ihrer Arbeit von der Anwesenheit des Repräsentanten von BMA vor Ort?
Beide Herren zusammen: Es ist in der Tat sehr hilfreich, einen Repräsentanten hier in Ägypten zu haben. Wir haben dieselbe Mentalität und sprechen dieselbe Sprache. Das führt oft zu einer besseren Verständigung zwischen allen Beteiligten.
Fallen Ihnen Punkte oder Bereiche ein, in denen sich BMA Ihrer Meinung nach verbessern könnte? Haben Sie Beispiele?
Herr Wael: In technischer Hinsicht gibt es immer Optimierungspotenziale. Aber was die Reduzierung des Dampfverbrauchs oder die Maximierung der Zuckerausbeute betrifft, arbeitet BMA selbst ständig daran, sich zu verbessern. Die Technik ist sehr gut und ich bin überzeugt, dass BMA für Gespräche über weitere Studien offen ist, auch zur künftigen Effizienzsteigerung der Fabrik. Für ASSM wird BMA ein strategischer Partner sein.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben, um unseren Lesern einen Einblick in dieses große Projekt zu geben. Wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen.