01.07.2020
BMA modernisiert Zuckerhaus von Nordzucker in Örtofta
Nordzucker hat die Produktion von Raffinadezucker am Standort Arlöv eingestellt und nach Örtofta verlegt. Hier im Süden Schwedens wurde daher das Zuckerhaus erweitert und modernisiert – mit tatkräftiger Unterstützung von BMA.
Mitte 2017 hatte BMA die Anfrageunterlagen erhalten. Diese beinhalteten den Ersatz der diskontinuierlichen Zentrifugen, um die R1-, A- und B-Füllmasse-Verarbeitungskapazitäten zu erhöhen. Auch eine Trommeltrocknungs- u. Kühlungsanlage für den in einer Transportschnecke zusammengeführten R1- und A-Zuckerstrom war Bestandteil des Auftrags.
Gleichmäßiger Zuckerstrom, weniger Spannungsspitzen
Zwei R1- und fünf A-Zentrifugen sind über eine gemeinsame Austragsschnecke miteinander verbunden. Den optimalen, gleichmäßigen Zentrifugenaustrag gewährleistet die zusätzliche Sequenzierungssteuerung, die für eine bestmögliche Überdeckung von An- und Abfahrrampen sorgt. Neben dem einheitlichen Zuckerstrom über die Austragsschnecke werden so auch Spannungsspitzen im Stromnetz der Fabrik weitestgehend vermieden. Die Sequenzierungssteuerung gewährleistet dies auch für die drei Zentrifugen zur Verarbeitung der B-Füllmasse, die in einer separaten Sequenzierungsgruppe zusammengefasst sind. Die Sequenzierungssteuerung und die Einzelsteuerungen der Zentrifugen kommunizieren über einen Datenbus mit dem Foxboro-Fabrikleitsystem.
Zur Senkung der Waschwassermengen sind alle Zentrifugen mit einer speziellen Sensorik ausgestattet. Die Wasseraufgabe wird nicht mehr zum programmierten fixen Zeitpunkt gestartet. Dies geschieht nun in Abhängigkeit von einem bestimmten Grad des Sirupaustritts. Die Zuhilfenahme eines großzügigen Zeitfensters, das alle Variationen abdeckt, ist zwar weiterhin möglich, aber nicht mehr erforderlich.
Großes Plus: aus Edelstahl gefertigte Zentrifugen
Über den mittlerweile üblichen Materialstandard hinaus sind alle Zentrifugen nahezu vollständig in Edelstahl ausgeführt, was auch die Motorträger einschließt. Lackierungen sind überflüssig und Produktverunreinigungen durch Lackpartikel ausgeschlossen.
Im Projektverlauf wurden für die Produkte und die entsprechenden Produktmengen die Antriebsleistungen der Zentrifugen diskutiert. Natürlich wurde auch der wichtige Aspekt der Reservekapazität einbezogen. Die einfache Lösung, die auch die Ersatzteilhaltung unkompliziert macht: Von R1- bis B-Produkt sind alle zehn Zentrifugen mit dem gleichen Motor ausgerüstet. Dass allein dadurch eine Durchsatzleistung erreicht wird, die insbesondere bei A- und B-Produkt weit über den Erfordernissen liegt, erweist sich als günstiger Nebeneffekt.
Kein gesonderter Zuckerkühler nötig
Wie bereits erwähnt werden die zentrifugierten R1- und A-Zuckermengen in einer gemeinsamen Schnecke abtransportiert und über weitere Transportschnecken zwei Trommeltrocknern zugeführt, die als Trockner-Kühler-Kombination arbeiten. Aufgrund der Auslegung dieser Ausrüstung konnte auf einen separaten Zuckerkühler von vornherein verzichtet werden:
Durch die gemeinsame Beauftragung von Zentrifugen und Trocknung/Kühlung konnten wir eine für Nordic Sugar sehr vorteilhafte Systemperformance im Hinblick auf den gemischten R1-/A-Zucker ermöglichen. So konnte im Rahmen dieser Gesamtverantwortung, ausgehend von den vorgegebenen Füllmasseparametern, die für die Silolagerung erforderliche Restfeuchte und Temperatur am Ende des Trocknungsvorgang gewährleistet werden.